24. Februar 2023
Artikel auf „fundresearch.de“
Christian Steiner, Leiter Fonds Strategien, Vermögensverwalter bei der Bayerischen Vermögen Management AG über seinen aktuellen Fondsfavoriten
Ohne.Energie.Geht.Nichts – konventionelle und erneuerbare Energien vereint. Der Befehl „Energie!“ von Cap. James T.Kirk oder Jean-Luc Picard beim Start Ihres Raumschiffes „Enterprise“ ist legendär. Ohne diese Energie hätten niemals die fernen Galaxien erkundet werden können.
35 Prozent des Erdöls verheizen wir. Für Kraftstoffe in unseren Verkehrsmitteln benötigen wir ca. 30 Prozent. Als Energieträger für Kraftwerke und Industrie werden ca. 22 Prozent verwendet und sieben Prozent wird als Grundstoff für die chemische Industrie in Kunststoffe, Dünger, Farben, Medikamente und Kosmetika verbraucht.
Zusammen mit Kohle und Gas werden ca. 75 Prozent des globalen Energiebedarfs mit den konventionellen Energieträgern bestritten. Solar, Wind, Wasser, traditionelle Biomasse zeichnen sich für ca. 25 Prozent verantwortlich. Daran dürfte sich auch erst einmal wenig ändern, denn auf absehbare Zeit sind die erneuerbaren Energien trotz aller Anstrengungen noch nicht flächendeckend verfügbar.
Genau hier setzt der breit gestreute Optinova Conventional & Clean Energy (ISIN DE000A14N5W1) an. Mit seinen Investitionen deckt er diesen prozentualen Energiemix ab. Der Fonds investiert sowohl in konventionelle als auch in erneuerbare Energien. Dadurch verbindet er das Hier und Jetzt mit der Energiezukunft.
Hinzu kommt: Weltweit soll der Verbrauch an fossilen Brennstoffen reduziert werden. Dies erschwerte den CEO die Entscheidung in die Erschließung neuer Quellen zu investieren und somit liegt die CAPEX (Investitionen) auf historisch niedrigem Niveau. Zusammen mit dem „Stigmata“ eines nicht ESG-Konformen Labels wurden diese Aktien kritisch betrachtet. Im Ergebnis ist der Sektor attraktiv bewertet, erzielt eine beachtliche Dividendenrendite von mehr als 5,5 Prozent und der Free-Cash-Flow liegt bei über zwölf Prozent.
Was passiert nun, wenn die Energiewende nicht so gelingt wie geplant oder es auf der Welt eher kälter als wärmer werden sollte? Oder sich Änderungen der Versorgung durch die geopolitische Lage ergeben? Dann können sich schnell Änderungen der Energiepreise ergeben. Im Portfolio wird gleichermaßen in Erzeuger und Versorger investiert, um die Risiken in Grenzen zu halten. Da es sich bei den erneuerbaren Energieaktien meist um junge und spezialisierte, jedoch schwankungsintensivere Unternehmen handelt, wird ein Teil gerne mit ETF auf diesen Sektor abgebildet.
Besonderheit des Fonds ist sicherlich, dass auch direkt in Öl und Gas über sogenannte ETCs investiert wird und somit direkt von einer Preisänderung profitiert werden kann. Aus über 560 im Rohstoffsektor angesiedelten Aktien landen aufgrund des bewährten Auswahlverfahren, welches auch schon in den anderen Optinova Fonds erfolgreich angewendet wird, nur 40 Titel im Fonds. Ein „Muss“ des Qualitätsfilters sind mindestens 30 Prozent Eigenkapitalrendite, Dividendenzahlung sowie eine Marktkapitalisierung über 100 Mio. US-Dollar. Die weitere Sortierung erfolgt durch die Kennzahlen KGV, KCF, KUV.
Die „Feinjustierung“ übernimmt der gleitende Durchschnitt, sprich die 50-, 100- und 200-Tage Linie. Je nach Momentum wird jede Aktie zwischen ein max. zwei Prozent gewichtet. Somit ergibt sich bei Vollinvestition des Fonds ein Anteil von max. 80 Prozent in Aktien (aufgeteilt in ein Viertel erneuerbare, drei Viertel konventionelle), zwölf Prozent direkt in Rohstoffe über ETCs und acht Prozent in ETFs.
Fazit: Im Vergleich mit dem Sektordurchschnitt der Aktienfonds Rohstoffe Energie Welt ergibt sich eine ähnliche Rendite, aber bei nur ein Drittel der Volatilität. Für einen Anleger, der den Sektor mit abgedeckt haben möchte, halten wir den Fonds als Beimischung für ein Portfolio sehr interessant.