OPEC+ legt Streitigkeiten bei

16. Juli 2021

Artikel auf „ariva.de“

Wien/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) – Differenzen zwischen den OPEC+ Mitgliedern über Quoten und Marktanteile führten in den letzten Wochen zu einem Preisanstieg bei Rohöl. Der Rally ist mittlerweile die Luft ausgegangen, doch Brent & Co. notierten weiterhin auf hohen Niveaus oberhalb von 73 Dollar.

Agenturmeldungen zufolge haben sich Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) in der Auseinandersetzung über die Förderquoten nun offenbar geeinigt. Die Übereinkunft beinhaltet ab April 2022 eine Anhebung der Fördermenge der VAE von aktuell 3,2 auf dann 3,65 Mio. Barrel pro Tag vor. Abu Dhabi hatte zuvor 3,8 Mio. Barrel gefordert und auch gegen die von den Saudis angestrebte Verlängerung der geltenden Förderbremse bis Ende 2022 opponiert.

Trotz der Preiskorrektur nach dieser Meldung sieht Michael Blumenthal, Kapitalmarktstratege bei der Postbank, keine Trendwende bei den Öl-Notierungen, sondern geht für die kommenden Monate von einem anhaltend hohen Ölpreisniveau aus. „Dies auch, weil nun ein Auseinanderbrechen der OPEC+ mit einer darauf folgenden unlimitierten, preisbelastenden Förderung wie zuletzt Anfang 2020 gebannt zu sein scheint“.

Aus Sicht von Lena Lochner, Analystin bei der Bayerische Vermögen Management könnte sich Konflikte wie der von Saudi-Arabien und der VAE innerhalb der OPEC+ in Zukunft noch verschärfen, da einige Fördernationen versuchen dürften, weitere Marktanteile zu erobern, noch bevor der ökologische Wandel einsetze. Dies könnte die Preise weiter anheizen. „Darüber hinaus wächst der weltweite Bedarf an Rohöl noch immer, die Investitionen in die Erschließung neuer Bohrlöcher verharrten jedoch auf niedrigem Niveau, was die Angebotssituation mittelfristig weiter verschärfen könnte“, so Lochner.